Rund um die OP

 

Um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen, möchten wir Sie über den weiteren allgemeinen Ablauf informieren.

 

Vor der Operation werden Sie über die möglichen Risiken und Komplikationen ausführlich aufgeklärt. Neben einer ausführlichen und Anamnese  sind zur exakten operativen Planung  standardisierte Röntgenaufnahmen notwendig.

Hierzu werden Belastungsaufnahmen des ganzen Fußes in zwei Ebenen angefertigt. Je nach geplanter Indikation sind weiter Aufnahmen des oberen Sprunggelenkes, Ganzbein-Standaufnahme oder spezielle Rückfußaufnahmen erforderlich. Am dritten postoperativen Tag erfolgt die Kontrolle des operierten Vorfußes bzw. ganzen Fußes in zwei Ebenen. Weitere Röntgenaufnahmen sind im Rahmen der 4-Wochen- bei Vorfußoperationen, 6 Wochen- bei Rück und Mittelfußoperationen sowie gegebenenfalls auch bei der drei-Monats-Kontrolle vorgesehen.

                       

 

In den ersten Tag hat die Schonung des operierten Fußes oberste Priorität. Neben dem Hochlagern der Extremität gehören auch kühlende Umschläge (Eisbeutel), wenn möglich mehrfach am Tag für jeweils zehn Minuten anwenden, zum postoperativen Behandlungsprogramm. Im Rahmen des ersten Verbandswechsels wird bei Vorfuß-Operationen eine entsprechende Zehenzügelungs-Bandage angelegt, die in der Zeit der  Narbenbildung die Stellungskorrektur unterstützen und einem vorzeitigen Korrekturverlust entgegenwirken soll. So zum Beispiel die von und entwickelte  Toe-correct oder metadress-Bandage der docPrice by Hegos. Diese Bandage wird für vier Wochen Tag und Nacht getragen. Während des stationären Aufenthaltes werden Sie angeleitet, diese Bandage selbständig korrekt an- und abzulegen. Sie sollten öfters am Tag die Bandage auf ihren korrekten Sitz und gute Spannung überprüfen.

 

Bei der durchgeführten Vorfuß-Operation ist ab dem dritten Tag eine Mobilisationim post-Op-Schuh, Modell Aukamm-Calzamed, gestattet. Dies sollte in den folgenden Tagen der ersten Woche die notwenigen Wege (Toilette, Bad) nicht überschreiten. Bei dem Schuh handelt es sich um ein von uns entwickeltes Modell, welches der Belastung und der Mobilisation Rechnung trägt und dabei noch einen bestmöglichen Komfort bietet. Dieser Schuh wird für vier Wochen getragen.

 

 

Nach Mittel- und Rückfuß Operationen ist meist die Ruhigstellung durch den von uns entwickelten Walker ggf. mit einstellbarem Gelenk indiziert -Crusplint, Firma docPrice by Hegos-, welcher bereits vor der Operation angepasst werden sollte und dann im OP direkt post-operativ angelegt wird. Dieser ist dann für 4 Wochen bei Bandoperationen und für 6 Wochen bei knöchernen Maßnahmen wie Umstellungen (Osteotomieen) und Gelenkversteifungen (Arhrodesen) notwendig. Die Belastung in der Mobilisationsphase wird individuell festgelegt und mit den Physiotherapeuten während des stationären Aufenthaltes trainiert.

 

Standardisiert werden am ersten, vierten und achten postoperativen Tag der Verband gewechselt und am zwölften Tag die Fäden gezogen. Zusätzliche Verbandswechsel werden nach Bedarf durchgeführt. Begleitet wird der stationäre Aufenthalt ebenfalls durch die Physiotherapie. Je nach Operation und Zustand des operierten Fußes wird Krankengymnastik, Lymphdrainage oder Gangschulung durchgeführt. Auch können Elektrotherapeutische Maßnahmen zur Anwendung kommen. Achten Sie auf Besonderheiten des operierten Fußes, teilen Sie besondere Veränderungen dem Pflegepersonal oder dem jeweiligen Stationsarzt mit. Der Entlassungszeitpunktist abhängig von der durchgeführten Operationsmethode, liegt in der Regel zwischen dem dritten und zwölften postoperativen Tag und wird Ihnen zum frühestmöglichen Zeitpunkt mitgeteilt.

 

 

Auch die medikamentöse Versorgung peri- und postoperativ ist standardisiert festgelegt. So erhalten Sie in den meisten Fällen während der Operation einmalig eine Antibiotika-Infusion. Im Anschluss an die Operation wird eine ausreichende Schmerzmedikation (Analgesie) festgelegt und in der Regel durch die Ärzte der Anästhesie verabreicht. Sollte dies nicht ausreichen, erhalten Sie weitere Schmerzmedikamente. In den ersten Tagen nach der Operation sind zusätzliche abschwellende und schmerzstillende Medikamente (NSAR) notwendig. Achten Sie hier auf die Verträglichkeit und teilen Sie dies bei Problemen unserem Personal mit. Zusätzlich ist in der Anfangsphase eine Thromboseprophylaxe durch so genannte Heparinspritzen einmal täglich notwendig. Die Dauer der Spritzen wird individuell festgelegt. Bei der Nachbehandlung mit einem Walker sind die Injektionen für den gesamten Zeitraum notwendig.

 

Am Entlassungstag erhalten Sie neben dem Entlassungsbrief für den Hausarzt oder den weiterbehandelnden Facharzt auch eine Übungsanleitung unserer Physiotherapie zum weiteren selbständigen Beüben des operierten Fußes. Des Weiteren vereinbaren Sie bitte in der Praxis einen Termin zum Fäden ziehen sowie den  4 Wochen bzw. 6 Wochen Post-OP-Kontrolltermin.

 

Auch zu Hause sollten Sie den operierten Fuß weiter schonen, kühlen und hochlagern sowie die Schiene  oder Walker konsequent tragen. Bei starken Schwellungszuständen ist gegebenenfalls eine Lymphdrainage indiziert. Sollten Besonderheiten auftreten insbesondere Rötungen, erneute Schmerzen, Fieber oder Ähnliches, suchen Sie bitte Ihren weiterbehandelnden Arzt auf oder setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Ein 24-Stunden-Dienst ist gewährleistet und jederzeit erreichbar unter der Telefonnummer 0611 – 5720.

 

Im Rahmen der 4 bzw. 6 Wochen-Kontrolle erfolgt neben der klinischen Kontrolluntersuchung zur Überprüfung der Stellung und Funktion eine erneute Röntgenkontrolle zur Überprüfung der knöchernen Fusion und Stellung der Vorfuß-Osteotomien, Einheilung der Prothese oder der Durchbauung bei Rückfuß-Operationen. Sofern diese Untersuchung das gewünschte Ergebnis der Vorfuß-Operation zeigt, ist die Zehenschiene noch für die nächsten acht Wochen zur Nacht notwendig. Ab diesem Zeitpunkt ist auch wieder das Tragen von weiten bequemen Schuhen erlaubt. Eine weitere physiotherapeutische Behandlung wird individuell nach Befund festgelegt.

 

In der Nachbehandlung nach Versteifungs- und Umstellungsoperationen besteht bei guter knöcherner Stellung bei der 6 Wochen Kontrolle die Möglichkeit  von der Walkerversorgung auf eine für den Patienten komfortablere Schuhversorgung umzusteigen. Hierzu wird ein entsprechender Schuh mit einer rezeptierten Versteifung der operierten Seite und einer Mittelfußrolle bds. durch den Orthopädietechniker versehen. Zusätzlich erfolgt eine entsprechende Einlagenversorgung unter Berücksichtigung der Operationsmaßnahme. Alternativ kann der Walker für weitere 4-6 Wochen getragen werden.

 

Eine entsprechende Einlagenversorgung ist zu diesem Zeitpunkt ebenfalls für den Erfolg der Operation essentiell.

Wenn Sie den angebotenen Service nicht in Anspruch  nehmen möchten,  veranlassen Sie die Versorgung mit den benötigten Hilfsmitteln durch einen Lieferanten Ihrer Wahl.

Diese Versorgung können Sie dann über das Sanitätshaus Ihres Vertrauens abwickeln.

 

Wir arbeiten mit Anbietern zusammen, dessen Versorgung wir für gut befunden haben.  Wenn Sie es wünschen, übersenden wir die entsprechenden Daten und veranlassen die notwendige Versorgung. Auch bei der Fertigung und Produktion von Einlagen gibt es qualitative Unterschiede. Selbstverständlich haben Sie die Möglichkeit auf zuzahlungsfreie Einlagenmodelle zurückzugreifen.

In Zusammenarbeit mit der Firma inSoul konnten wir eine Einlagenserie entwickeln mit denen wir unser therapeutischen Ziele ideal umsetzen können. Somit können wir Ihnen, optimal an Ihre Bedürfnisse angepasste Einlagen verordnen.

 

Vor der Produktion dieser Einlagen ist es erforderlich, dass die individuellen Gegebenheiten Ihres Fußes erfasst werden. Hierzu ist eine dynamische Vermessung oder ein Abdruck erforderlich. Wir bieten Ihnen an, die Vermessung mit einer hierfür konzipierten Messstation durchzuführen. Hierbei ist eine persönliche Kostenerstattung (IGEL-Vereinbarung gemäß GOÄ) erforderlich. Für den Fall, dass Sie sich für diese Vermessung entscheiden, übersenden wir die Daten an den entsprechnenden Gesundheitsdienstleister.

 

Diese Einlagen sollten dann die nächsten drei Monate konsequent getragen werden.

Bei diesen oben genannten medizinisch indizierten rezeptierfähigen Hilfsmitteln fällt teilweise eine wirtschaftliche Zuzahlung zwischen 5,- und 49,-€ an.

 

Es steht Ihnen frei, die Art und Abwicklung Ihrer Versorgung zu wählen. Wir bieten Ihnen im Rahmen unserer Therapie oben genannte Versorgungsvariante an. Sollten Sie sich hierfür entscheiden, werden Sie gebeten, verschiedene gesetzlich geforderte Zustimmungen und Anforderungen zu unterschreiben.

Die Versorgungs- und Rechnungsabwicklung erfolgt über den jeweilig beauftragten Dienstleister.

           

Bei den verordneten Einlagen handelt es sich um rezeptierbare Einlagen. In der Regel erfolgt durch die Privatversicherungen eine Erstattung der  Kosten für die Analysen und Fertigung .

 

Die Einlagen sollten Sie dann in Zukunft bei längeren Belastungen wie Wandern, Spaziergängen oder Ähnlichem tragen. Gleichzeitig sollten Sie extrem einengendes Schuhwerk vermeiden. Wir möchten zum Abschluss noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass es im Rahmen der gelenkerhaltenden Vorfußchirurgie und rekonstruktiven Mittel- und Rückfuß-Chirurgie zu Korrekturverlusten hinsichtlich der Positionierung der Langzehen und des gesamten Fußes kommen kann. Dies ist meist multifaktorieller Natur, wird zum einen durch die Narben, Sehnen und Bandstrukturen mitbestimmt, zum anderen sind Veränderungen des Mittel- und Rückfußes, welche im weiteren Verlaufe auftreten können, nicht vorhersehbar.

 

Bedenken Sie, dass Sie Ihre Füße permanent belasten und wir die verschiedensten statischen Einflüsse versuchen zu berücksichtigen, jedoch leider nicht in der Lage sind, alle Eventualitäten vorherzusehen. Auch können auf Grund der operativen Maßnahmen die Schwellungen und Probleme im Vorfußbereich sich über einen sehr unterschiedlichen Zeitraum ausdehnen, bei anhaltender persistierender Problematik muss dies individuell von Patient zu Patient überprüft und kontrolliert werden, gegebenenfalls sind zusätzliche konservative Maßnahmen indiziert und notwendig. Trotz der angesprochenen Probleme, die im Rahmen der operativen Maßnahmenauftretenkönnen, haltenwir die operative Vorfußchirurgie für eine sehr gute Maßnahme den betroffenen Patienten ihre Mobilität zu verbessern bzw. wieder herzustellen.

 

Um ein möglichst optimales Ergebnis in Ihrem und unserem Sinne zu erzielen, bedenken Sie bitte, Ihre Füße müssen Sie Ihr ganzes Leben (er)tragen. Bitte handeln Sie dementsprechend verantwortungsvoll.

 

Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und wünschen Ihnen alles Gute.

 

 

Ihr Ärzteteam

Zentrum für Fußchirurgie

Aukamm-Klinik